Newsletter #8

Was haben wir bereits geschafft, und was haben wir noch vor?

Liebe Freundinnen und Freunde,

dies ist der achte Newsletter der Kampagne „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“.

Vor Kurzem erhielten wir die Info, dass im letzten Jahr 1.148 Minderjährige von der Bundeswehr neu eingestellt wurden – wir haben also noch einiges zu tun, aber auch schon viel geschafft! Über dies und mehr möchten wir dich heute informieren:

1. Save The Date: Aktionstage im Sommer
2. Datenweitergabe an die Bundeswehr beenden: Mit unserem Widerspruchstool!
3. Gespräche mit Politiker*innen
4. Kritik an „Dein Jahr für Deutschland“

Viel Spaß beim Lesen!
Herzliche Grüße

Sarah Gräber, Campaignerin



1. Save The Date: Aktionstage im Sommer
Unser Aktionsmonat im letzten Juni war ein großer Erfolg. Deshalb haben wir uns entschlossen, auch diesen Sommer daran anzuknüpfen: Vom 21. August bis zum 05. September finden unsere Aktionstage statt! Mach mit bei den Aktionstagen:
 

  • Sammle Unterschriften für die Petition der Kampagne.
  • Werde aktiv und organisiere Infostände, Kundgebungen oder andere Aktionen, um auf die skandalöse Rekrutierungspraxis der Bundeswehr aufmerksam zu machen.
  • Bestelle und verteile Materialien der Kampagne. Aktionspakete mit Banner, Flyern, Aufklebern, Fact Sheets und großen Pappaufstellen schicken wir Dir gerne zu (schreib uns einfach: info@unter18nie.de).
  • Unterschreibe und verschicke unsere Postkarte, mit der du die Weitergabe deiner Daten an die Bundeswehr verbietest oder nutze dafür unser Online-Tool und verbreite es weiter.
  • Verfolge die Werbung der Bundeswehr auf YouTube kritisch und hinterlasse Kommentare, wenn es etwas zu sagen gibt.
  • Folge uns auf Facebook, Twitter und Instagram, um nichts zu verpassen.
  • Komm ins Gespräch mit Politiker*innen aus deinem Wahlkreis und nutze dafür unseren Leitfaden.

Sei dabei, denn gemeinsam können wir etwas erreichen! Mehr Informationen folgen in Kürze.

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2. Datenweitergabe an die Bundeswehr beenden:
Mit unserem Widerspruchstool!

Du bist Jugendlicher und hast Werbung von der Bundeswehr im Briefkasten, die du nicht bekommen willst? Und wunderst du dich, woher sie überhaupt deine Adresse hat? Die Antwort ist: Vom Einwohnermeldeamt! Und das geschieht ohne deine Zustimmung. Aber du kannst dem Ganzen widersprechen! Und zwar mit einem ganz einfachen und automatischen Tool direkt hier auf unserer Webseite.
 

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3. Gespräche mit Politiker*innen + unsere Forderung im Wahlprogramm der Grünen

Seit dem letzten Newsletter hatte unsere Campaignerin Sarah Gräber die Möglichkeit, mit der Bundestagsabgeordneten Gökay Akbulut (Die Linke) bei einem Online-Meeting zu sprechen (siehe Foto rechts). Unsere Themen – die Rekrutierung Minderjähriger sowie die Bundeswehrwerbung, die sich an Jugendliche richtet – stießen bei ihr auf großes Interesse. Alle Beteiligten tauschten sich über die Gefahren aus, die damit einhergehen und stimmten gemeinsam nächste Schritte ab. Wir freuen uns darauf, künftig mit Frau Akbulut an der Erreichung unserer Ziele zu arbeiten.

Außerdem freuen wir uns über die Unterstützung von Eva Högl, der Wehrbeauftragten des Bundestags. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk wurde sie direkt auf unsere Kampagne angesprochen und hat bestätigt, dass sie unsere Forderungen unterstützt und sich für eine Erhöhung des Rekrutierungsalters auf 18 Jahre einsetzt:

„Sie kennen das Bündnis “Unter 18 nie!”. Würden Sie es unterschreiben?“ „Ich würde es unterschreiben. Ich setzte mich während meiner Amtszeit auch dafür ein, dass wir sagen: Bundeswehr ab 18, das ist früh genug.“

Das ganze Interview gibt es hier.

Sehr erfreulich ist, dass sich unsere Beharrlichkeit ausgezeichnet hat. Die Grünen haben unsere Forderung in ihr Wahlprogramm aufgenommen:

„Die Rekrutierung Minderjähriger sowie den bewaffneten Einsatz der Bundeswehr im Inneren lehnen wir ab und wollen den Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz beenden sowie die politische Bildung in Schulen, durch Stärkung ziviler Krisenprävention und Konfliktbearbeitung, gleichberechtigt gestalten.“

Übrigens: Auf www.unter18nie.de findest du die Wahlprüfsteine, die wir an alle Parteien (außer der AFD) in Vorbereitung auf die Bundestagswahl geschickt haben. Sobald wir Antworten erhalten, informieren wir euch.

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4. Kritik an „Dein Jahr für Deutschland“

Anfang April haben die ersten Rekrutinnen und Rekruten den neuen „Freiwilligendienst im Heimatschutz“ bei der Bundeswehr angetreten. Doch die von der Verteidigungsministerin vorangetriebene Initiative ist umstritten – vor allem, weil das neue Rekrutierungsformat, das schon Jungen und Mädchen ab 17 Jahren offensteht.

Die Rekrutinnen und Rekruten, die nun an insgesamt 13 Standorten ihren Dienst begonnen haben, bekommen zunächst eine dreimonatige militärische Grundausbildung, wie sie andere Soldatinnen und Soldaten auch erhalten. Nach dem ersten Quartal gehen sie dann in eine Spezialgrundausbildung. In diesen vier Monaten der Spezialausbildung lernen die Frauen und Männer vor allem „Objektschutz“. Das heißt: Das Sichern von bedeutenden Gebäuden, von Lagerstätten, von Brücken. Von einer Art „Wehrdienst light“ sprechen nicht wenige mit Blick auf den Freiwilligendienst. „Der neue Freiwillige Wehrdienst im Heimatschutz ist ein Werbetrick, um gezielt junge Menschen und Minderjährige als Soldaten anzuwerben”, sagt unser Sprecher Ralf WIllinger von terre des hommes.

„Der neue Wehrdienst im Heimatschutz ist gerade für junge Schulabgänger*innen attraktiv und wird deshalb die Zahlen minderjähriger Soldatinnen und Soldaten weiter erhöhen“, sagt Armin Lauven von Pax Christi. „Die Grundrechte sind bei Soldatinnen und Soldaten sowieso stark eingeschränkt, die Kinderrechte werden regelmäßig schwer verletzt, es gibt, auch außerhalb der Auslandseinsätze, hohe Risiken. Das verdeutlicht glasklar: Die Bundeswehr ist kein Ort für minderjährige Jungen und Mädchen und jeder Wehrdienst, auch der neue Heimatschutz-Wehrdienst, muss sich auf Erwachsene beschränken!“

Wir werden auch an diesem Thema dranbleiben!