Newsletter #7

Zahlen zu Minderjährigen Rekrut*innen + Gespräche mit Politiker*innen + Aktion in Manheim + Bitte um Unterstützung

Liebe Freundinnen und Freunde,

heute erhältst du den siebten Newsletter der Kampagne „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“! Wir möchten die Gelegenheit nutzen und dich über folgende Themen informieren:

1. Neue Zahlen: Wie viele Rekrut*innen sind nach Ablauf ihrer Probezeit immer noch minderjährig?
2. Gespräche mit Politiker*innen: Mit wem haben wir uns in den letzten Wochen unterhalten und wie ist es gelaufen?
3. Aktion im Mannheim
4. Unterstütze die Arbeit der Kampagne mit einer Weihnachtsspende


Viel Spaß beim Lesen!

Herzliche Grüße

Sarah Gräber, Campaignerin

1. Neue Zahlen: Wie viele Rekrut*innen sind nach Ablauf ihrer Probezeit immer noch minderjährig?
Letztes Jahr hat die Bundeswehr 1.705 unter 18-Jährige eingestellt. 747 von ihnen waren auch nach Ablauf der sechsmonatigen Probezeit noch minderjährig. Das entspricht über 43 Prozent! Das ist eine erschreckend hohe Zahl, da die Betroffenen nach ihrer Probezeit nicht einfach so kündigen können. Die neuen Informationen gehen aus der Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Abgeordneten Helin Evrim Sommer von den Linken hervor. Es ist zu befürchten, dass 2020 die Zahl sogar noch steigen wird!

„Entgegen den wiederholten Behauptungen von Dr. Peter Tauber, Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, steht die Praxis der Rekrutierung Minderjähriger nicht in Einklang mit der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen“, sagt unser Sprecher Ralf Willinger. „Ganz im Gegenteil, Kinderrechte werden regelmäßig bei der Bundeswehr massiv verletzt, beispielsweise durch Unfälle bei militärischen Übungen und Fälle von sexuellem Missbrauch und Gewalt, es gibt keinerlei Schutzmaßnahmen davor und die Bundeswehr weigert sich seit Jahren, die entsprechenden Daten zu veröffentlichen“.

Wir fordern: Die Bundesregierung muss endlich die wiederholten Aufforderungen des UN-Ausschusses für Kinderrechte umsetzen und das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre hochsetzen!

Dass die Rekrutierungspraxis der Bundeswehr in vielfacher Hinsicht gegen die UN-Kinderrechtskonvention und damit gegen das Völkerrecht verstößt, wurde zuletzt vom Menschenrechtsexperten Prof. Michael Krennerich im „Schattenbericht Kindersoldaten 2019“ belegt, den ihr auch auf unserer Webseite findet. Deutschland wird seit 2008 vom UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes regelmäßig kritisiert und aufgefordert, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre zu erhöhen – bisher leider vergeblich. Doch damit sich daran bald etwas ändert, führen wir regelmäßig Gespräche mit Politiker*innen.

2. Gespräche mit Politikern: Mit wem haben wir uns in den letzten Wochen unterhalten und wie ist es gelaufen?

Wir haben die letzten Wochen genutzt, um neue Kontakte zu Politiker*innen zu knüpfen und viele Gespräche zu führen – egal ob persönlich oder online.

Unterhalten haben wir uns mit Gyde Jensen und Matthias Seestern-Pauly sowie Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP, Karl-Heinz Brunner von der SPD und Frank Heinrich von

der CDU. Alle Termine verliefen sehr erfreulich und zum Teil konnten konkrete gemeinsame Schritte verabredet werden. Wir verbuchen es als großen Erfolg, dass wir nun auch in Kontakt zu Vertreter*innen der FDP und der CDU stehen. Denn nur gemeinsam werden wir unsere Ziele erreichen können.

3. Aktion in Mannheim
Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die meisten Veranstaltungen in den letzten Wochen wieder in den digitalen Raum verschoben. Umso mehr freuen wir uns, dass das Antimilitaristische Bündnis Mannheim am 7. November 2020 in die Öffentlichkeit gegangen ist, um auf unser Thema aufmerksam zu machen und zahlreiche Unterschriften für die Petition unserer Kampagne gesammelt hat.

Es gab viele Interessierte und Diskussionswillige, die die ausgelegten Flyer unserer Kampagne mitgenommen haben und mit denen spannende Gespräche geführt wurden. Wir möchten uns herzliche beim Antimilitaristischen Bündnis Mannheim für ihren Einsatz bedanken und freuen uns natürlich über Nachahmer.

Wenn auch du aktiv werden möchtest 2021 und dafür Material und/ oder Tippst braucht, wie du das machen kannst, dann melde dich bei uns per Mail!

4. Unterstütze die Arbeit der Kampagne mit einer Weihnachtsspende
Wir würden uns sehr über deine Unterstützung in Form einer Spende freuen, damit wir im kommenden Jahr als Kampagne wieder aktiv werden können. 2020 war kein einfaches Jahr, auch nicht für uns als Kampagne. Viele geplante Aktionen konnten nicht stattfinden, doch wir haben das Beste daraus gemacht und uns beispielsweise stärker der Lobbyarbeit gewidmet. Nächstes Jahr wollen wir wieder voll durchstarten zur Bundestagswahl und hoffen dabei auf deine Unterstützung!

Bitte spende für die Kampangnearbeit auf folgendes Bankkonto:

Kampagne „Unter 18 nie!“ (Sonderkonto beim Förderverein Frieden e.V.)
DE08 | 4306 | 0967 | 4041 | 8604 | 03
Stichwort: Weihnachtsspende Unter18nie

Oder spende online per Bankeinzug oder PayPal über die Webseite des Kampagnenbüros Netzwerk Friedenskooperative:

[https://www.friedenskooperative.de/spende-unter18nie]
 

Herzlichen Dank!

Hinweis: Der Förderverein Frieden e.V. stellt am Anfang des Jahres eine Bescheinigung aus, damit die Spende steuerlich geltend gemacht werden kann.