Pressemitteilung

Minderjährige in der Bundeswehr: Fast die Hälfte selbst nach Ablauf der Probezeit noch nicht volljährig

Bonn/Stuttgart, 13.10.2020 – Letztes Jahr hat die Bundeswehr 1.705 unter 18-Jährige eingestellt. 747 von ihnen waren auch nach Ablauf der sechsmonatigen Probezeit noch minderjährig. Das entspricht über 43 Prozent. Die neuen Zahlen gehen aus der Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Abgeordneten Helin Evrim Sommer von den Linken hervor.

„Entgegen den wiederholten Behauptungen von Staatssekretär Dr. Peter Tauber, Staatssekretär im Bundesverteidigungs-ministerium, steht die Praxis der Rekrutierung Minderjähriger nicht in Einklang mit der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen“, sagt Kinderrechtsexperte Ralf Willinger von terre des hommes und Sprecher von „Unter 18 Nie – Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“. „Ganz im Gegenteil, Kinderrechte werden regelmäßig bei der Bundeswehr massiv verletzt, beispielsweise durch Unfälle bei militärischen Übungen und Fälle von sexuellem Missbrauch und Gewalt, es gibt keinerlei Schutzmaßnahmen davor und die Bundeswehr weigert sich seit Jahren, die entsprechenden Daten zu veröffentlichen“.

Die Mitglieder der Kampagne „Unter 18 nie!“ kritisieren, dass die Bundeswehr ihr Rekrutierungsinteresse über den Kindesschutz und die Einhaltung der Kinderrechte stellt. „Die Bundesregierung muss endlich die wiederholten Aufforderungen des UN-Ausschusses für Kinderrechte umsetzen und das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre hochsetzen“, fordert Wolfgang Buff vom Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Sprecher von „Unter 18 nie!“.

Dass die Rekrutierungspraxis der Bundeswehr in vielfacher Hinsicht gegen die UN-Kinderrechtskonvention und damit gegen das Völkerrecht verstößt, wurde zuletzt vom Menschenrechtsexperten Prof. Michael Krennerich im „Schattenbericht Kindersoldaten 2019“ belegt. Deutschland wird deswegen seit 2008 vom UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes regelmäßig kritisiert und aufgefordert, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre zu erhöhen – bisher leider vergeblich.

„Dass Deutschland als eines von wenigen Ländern weltweit immer noch an der Rekrutierung minderjähriger Soldatinnen und Soldaten festhält, ist rückständig und beschämend und setzt ein fatales Signal an bewaffnete Gruppen und Armeen in Kriegsgebieten – so können sie die Rekrutierung von minderjährigen Soldaten und Soldatinnen rechtfertigen“, warnt Buff.

Weitere Informationen:

www.unter18nie.de

Schattenbericht Kindersoldaten: https://www.tdh.de/was-wir-tun/arbeitsfelder/kinder-im-krieg/materialien-links-adressen/  

Kontakt:

Wolfgang Buff, Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen, buff@zentrum-oekumene.de, Tel.: 069 – 976518-11

Martina Schmerr, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Martina.Schmerr@gew.de, Tel,.: 069 – 78973322

21. September 2020

Pressemitteilung

Viele minderjährige Bewerber*innen für den neuen Heimatschutz-Wehrdienst

Rekrutierung minderjähriger Soldat*innen verletzt UN-Kinderrechtskonvention

Bonn / Stuttgart – Rund ein Fünftel der Bewerber*innen, 339 von 1800, für den neuen sogenannten „Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz“ sind minderjährig. Dies ergab die aktuelle Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Linken-Politikers Norbert Müller. Das Bündnis „Unter 18 Nie – Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“, bestehend aus elf Organisationen aus den Bereichen Kinderrechte, Friedensarbeit, Gewerkschaften und Kirchen, kritisiert das neue Rekrutierungsformat, das schon Jungen und Mädchen ab 17 Jahren offen steht. 

„Der neue Freiwillige Wehrdienst im Heimatschutz ist ein Werbetrick, um gezielt junge Menschen und Minderjährige als Soldaten anzuwerben – deren hohe Bewerberzahlen bestätigen dies. Die Bundeswehr übertritt damit erneut die rote Linie und missachtet den internationalen Konsens, dass Minderjährige nicht als Soldaten und Soldatinnen eingezogen werden sollten – den über 150 Staaten weltweit einhalten. Das ist nicht nur rückständig, sondern auch rücksichtslos,“ sagt Ralf Willinger von terre des hommes und Sprecher von „Unter 18 Nie – Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“. „Die Bundeswehr setzt ihr Rekrutierungsinteresse über den Kindesschutz und die Einhaltung der Kinderrechte – ein Verstoß gegen Artikel 3 der UN-Kinderrechtskonvention. Die Bundesregierung muss endlich die wiederholten Aufforderungen des UN-Ausschusses für Kinderrechte umsetzen und das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre hochsetzen“.

Dass die Rekrutierungspraxis der Bundeswehr in vielfacher Hinsicht gegen die UN-Kinderrechtskonvention und damit gegen das Völkerrecht verstößt, wurde zuletzt vom Menschenrechtsexperten Prof. Michael Krennerich im „Schattenbericht Kindersoldaten 2019“ belegt.

„In der Bundeswehr kommt es immer wieder zu schwerwiegenden Rechtsverletzungen der Kinderrechte minderjähriger Soldatinnen und Soldaten. An die Öffentlichkeit kamen Fälle, in denen sie zum Oralsex aufgefordert oder mit ins Bordell genommen wurden oder von demütigenden Aufnahmeritualen betroffen waren, bei denen Soldatinnen nackt an der Stange tanzen mussten“, so Wolfgang Buff vom Zentrum Ökumene und Sprecher von „Unter 18 Nie – Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“. „Die Bundeswehr selber hat 345 ‚strafbare sexuelle Vergehen‘ im Jahr 2019 dokumentiert – mehr als viermal so viele wie im Jahr 2015. Obwohl sie dazu nach der UN-Kinderrechtskonvention verpflichtet wäre, ist sie bisher aber nicht bereit, zu veröffentlichen, wie viele Minderjährige davon betroffen sind – warum nicht? Ebenso weigert sie sich weiterhin, wenigstens spezielle Schutzmaßnahmen für minderjährige Soldatinnen und Soldaten einzuführen.“ Minderjährige Soldatinnen und Soldaten müssen dasselbe militärische Kampftraining an der Waffe durchlaufen wie Erwachsene und werden mit diesen zusammen untergebracht.

„Der neue Wehrdienst im Heimatschutz ist gerade für junge Schulabgänger*innen attraktiv und wird deshalb die Zahlen minderjähriger Soldatinnen und Soldaten weiter erhöhen – 2019 waren es schon über 1700“, sagt Armin Lauven von Pax Christi. „Die Grundrechte sind bei Soldatinnen und Soldaten sowieso stark eingeschränkt, die Kinderrechte werden regelmäßig schwer verletzt, es gibt, auch außerhalb der Auslandseinsätze, hohe Risiken. Das verdeutlicht glasklar: Die Bundeswehr ist kein Ort für minderjährige Jungen und Mädchen und jeder Wehrdienst, auch der neue Heimatschutz-Wehrdienst, muss sich auf Erwachsene beschränken!“

Weitere Informationen:

www.unter18nie.de

Schattenbericht Kindersoldaten: https://www.tdh.de/was-wir-tun/arbeitsfelder/kinder-im-krieg/materialien-links-adressen/  

Kontakt:

Ralf Willinger, Referent für Kinderrechte, terre des hommes Deutschland, r.willinger@tdh.de  , 0541-7101-108

Wolfgang Buff, Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen, buff@zentrum-oekumene.de  , Tel.: 069 – 976518-11

Kontakt für die Gesamtkampagne:
Sarah Gräber (Campaignerin)
info@unter18nie.de
Tel: 0176/64248443

www.unter18nie.de  

Unser Kampagnenmonat war ein voller Erfolg – Vielen Dank!

Liebe Freundinnen und Freunde,

heute erhältst du den sechsten Newsletter der Kampagne „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“!

Wir möchten die Gelegenheit nutzen und dir einen Überblick über unseren gerade beendeten Kampagnenmonat geben. Wie fällt unser Fazit aus? Hier wirst du es erfahren.

Viel Spaß beim Lesen!

Herzliche Grüße

Sarah Gräber, Campaignerin

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Fazit zu unserem Kampagnenmonat
Das Wichtigste zuerst: Vielen, vielen Dank an alle, die uns bei unserem Kampagnenmonat unterstützt haben – sei es mit dem Organisieren von Infoständen, Demonstrationen und Gesprächen mit Politikern, mit dem Liken und Teilen unserer Beiträge oder der Beteiligung an unserer Fotoaktion. Dank euch haben wir viele neue Unterschriften für unsere Petition an Annegret Kramp-Karrenbauer gesammelt und zahlreiche Abonnenten für unsere Social Media-Kanäle und den Newsletter hinzugewonnen. Aber das Beste ist, dass wir eine ganze Reihe Menschen erreichen konnten, die bisher noch nicht wussten, dass es überhaupt Minderjährige in der Bundeswehr gibt.

Den ganzen Juni hindurch haben wir jeden Tag ein Foto und Statement von jemandem von euch gepostet, mit dem ihr deutlich gemacht habt, warum ihr uns unterstützt. Neben vielen Privatpersonen und Engagierten aus unterschiedlichen Organisationen kamen auch einige Politiker*innen zu Wort. Und ein großes Highlight war natürlich die Unterstützung durch Oliver Welke, dem Moderator der heute-show.

Besonders gut kamen bei euch die persönlichen Worte des Ex-Soldaten Lukas Wunsch an, dessen Statement wir zum Abschluss unseres Kampagnenmonats veröffentlicht haben.

Außerdem freuen wir uns sehr, dass wir die Möglichkeit hatten, gemeinsam mit dem Netzwerk Friedenskooperative einen Podcast aufzunehmen. Ralf Willinger von unserer Trägerorganisation terre des hommes und ich standen im Interview Rede und Antwort. Zur Sprache kommen die Gesetzeslage hinter der Rekrutierung Minderjähriger, die Werbemaßnahmen der Bundeswehr und unsere Kampagne.

Du hast es verpasst?
Dann hast du hier die Möglichkeit, das Ganze nachzuhören:


Für den Fall, dass ihr mit Menschen ins Gespräch kommt, die noch überzeugt werden wollen, warum unser Thema wichtig ist, kann ich euch das Video empfehlen, das wir vor kurzem veröffentlicht haben. Es zeigt kurz aber eindrucksvoll auf, wie absurd die Rekrutierung Minderjähriger ist:


Weil ihr uns so viele tolle Beiträge geschickt habt, werden wir übrigens auch in den nächsten Wochen noch Statements von euch posten. Wenn du also bisher noch nicht dabei warst, dann schick uns doch ein Foto und ein paar Zeilen an info@unter18nie.de. Wir freuen uns sehr!


PS:
Folge uns auch auf Instagram, Facebook und Twitter!

PPS:
Unterstütze die Kampagnenarbeit mit einer Spende

Unser Kampagnenmonat war ein Erfolg! Für unsere zukünftigen Aktivitäten sind wir auf weitere Spenden angewiesen. Bitte überweise Deine Spende auf folgendes Konto:

Förderverein Frieden e.V. – Sonderkonto für die Kampagne „Unter 18 nie!“
DE08 | 4306 | 0967 | 4041 | 8604 | 03
Stichwort: Unter18nie

Oder spende online per Bankeinzug oder PayPal über die Webseite des Kampagnenbüros Netzwerk Friedenskooperative:
 

[https://www.friedenskooperative.de/spende-unter18nie]


Ganz herzlichen Dank!

Hinweis: Der Förderverein Frieden e.V. stellt am Anfang des Jahres eine Bescheinigung aus, damit die Spende steuerlich geltend gemacht werden kann.


Im Rahmen unseres Kampagnenmonats haben unsere Sprecher Sarah Gräber und Ralf Willinger im Kooperation mit dem Netzwerk Friedenskooperative einen Podcast aufgenommen. Zur Sprache kommen die Gesetzeslage hinter der Rekrutierung Minderjähriger, die Werbemaßnahmen der Bundeswehr und unsere Kampagne.

Hier könnt ihr reinhören. Viel Spaß!

+++ Unser Kampagnenmonat läuft + tolles Video problematisiert Rekrutierungspraxis + Postkarte für Widerspruch gegen Bundeswehrwerbung +++

Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Mal wollen wir euch informieren über:
 

  1. Zwischenstand unseres Kampagnenmonats
  2. Tag der minderjährigen Bundeswehrsoldat*innen am 13. Juni + neues Kampagnenvideo erschienen
  3. Postkarte gegen Weitergabe der Meldedaten an die Bundeswehr


Viel Spaß beim Lesen!
Mit freundlichen Grüßen

Sarah Gräber, Campaignerin

1. Zwischenstand unseres Kampagnenmonats
Wow! Vielen, vielen Dank an alle, die sich bisher schon an unserem Kampagnenmonat beteiligt haben! Damit habt ihr unsere Erwartungen wirklich übertroffen.

Wir haben schon zahlreiche Fotos und Statements von euch erhalten und die, die wir bisher auf Instagram, Twitter und Facebook gepostet haben, wurden fleißig gelikt und geteilt. Wir können außerdem viele neue Follower, Newsletter-Abonnenten und Unterschriften für unsere Petition an Annegret Kramp-Karrenbauer verzeichnen. All das sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einem Rekrutierungsverbot von Minderjährigen!

Du warst bis jetzt noch nicht dabei? Dann schicke uns auch ein Foto von dir und ein paar Zeilen, weshalb du unsere Kampagne unterstützt und weshalb du das Thema wichtig findest. Denn mit jedem neuen Beitrag haben wir die Chance, jemanden zu erreichen, der noch nie etwas von der Problematik gehört hat. Das gilt natürlich besonders für Info-Stände in den Innenstädten. Deshalb freuen wir uns über Bestellungen unseres Info-Pakets unter
 


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2. Tag der minderjährigen Bundeswehrsoldat*innen am 13. Juni
und neues Kampagnenvideo

Trotz Coronakrise wirbt die deutsche Armee weiterhin um junge Rekrutinnen und Rekruten. Dabei steht die Werbepraxis seit Jahren in der Kritik, denn die Bundeswehr wendet sich mit ihrer Werbung gezielt an Kinder und Jugendliche.

Wir haben den 13. Juni 2020 zum „Tag der minderjährigen Bundeswehrsoldat*innen“ erklärt und haben aus diesem Anlass ein Video veröffentlicht. Unser neues Video, in dem die Absurdität des Werbens um Minderjähriger durch die Armee verdeutlicht wird, kannst Du dir mit folgendem Link anschauen:
 

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3. Postkarte gegen Weitergabe der Meldedaten an die Bundeswehr

Von einigen von euch haben wir in den letzten Wochen unerwünschte und sogar personalisierte Bundeswehrwerbung weitergeleitet bekommen, die sich gezielt an Minderjährige richtet.

Viele waren verwundert, woher die Bundeswehr ihre Daten hat und verärgert über die Weitergabe ihrer Meldedaten. Damit das künftig ein Ende hat, haben wir eine Postkarte entwickelt, mit der du der Weitergabe deiner Daten an die Bundeswehr widersprechen kannst.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist aktionspostkarte18.png

Du findest sie hier:
 

https://www.friedenskooperative.de/shop/aktionspostkarte-unter18nie


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PS:
Unterstütze die Kampagnenarbeit mit einer Spende

Unser Kampagnenmonat läuft und wir bedanken uns schon einmal recht herzlich für die ein oder andere Spende die uns bereits erreicht hat. Über weitere Spenden für unsere Weiterarbeit freuen wir uns! Bitte überweise Deine Spende auf folgendes Konto:

Förderverein Frieden e.V. – Sonderkonto für die Kampagne „Unter 18 nie!“
DE08 | 4306 | 0967 | 4041 | 8604 | 03
Stichwort: Unter18nie

Oder spende online per Bankeinzug oder PayPal über die Webseite des Kampagnenbüros Netzwerk Friedenskooperative:

 

[https://www.friedenskooperative.de/spende-unter18nie]


Ganz herzlichen Dank!

Hinweis: Der Förderverein Frieden e.V. stellt am Anfang des Folgejahres eine steuerabzugsfähige Spendenbescheinigung aus.


Im Rahmen unseres Kampagnenmonats haben wir den 13. Juni 2020 zum Tag der minderjährigen Bundeswehr-Soldat*innen auserkoren!

Auch in der Coronakrise wirbt die deutsche Armee um junge Rekrutinnen und Rekruten. Dabei steht die Werbepraxis seit Jahren in der Kritik, denn die Bundeswehr wendet sich mit ihrer Werbung gezielt an Kinder und Jugendliche. Zudem können sich schon 17-Jährige bei der Bundeswehr verpflichten und werden von ihr an der Waffe ausgebildet – 13.480 Minderjährige waren das seit 2011. Nach einem Rückgang im Jahr 2018 ist die Zahl der 17-Jährigen Soldat*innen im vergangenen Jahr auf 1.706 angestiegen. Auch in der Coronakrise wirbt die Bundeswehr intensiv um Nachwuchs.

Um die Absurdität dieser Rekrutierungspraxis aufzuzeigen, haben wir ein neues Video gedreht:

Viel Spaß beim Anschauen und Teilen!

Vertreter unserer Kampagne nach dem Treffen mit Frau Westig – natürlich mit dem nötigen Mindestabstand.

Letzten Freitag, am 05.06.2020, führten zwei Unterstützer*innen unserer Kampagne, Armin Lauven von pax christi und Ronja Liertz vom Frauennetzwerk für Frieden, im Rahmen unseres Kampagnenmonats ein Gespräch mit Nicole Westig, der pflegepolitischen Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion. Das Treffen fand in ihrem Wahlkreisbüro in Bad Honnef statt. Ebenfalls anwesend war der Wahlkreisbüroleiter Benedikt Limbach. Toll, dass ein persönliches Treffen trotz der aktuellen Umstände möglich war!

Ziel war es, gemeinsam über die Inhalte und Forderungen unserer Kampagne zu reden und die Position von Frau Westig zu Minderjährigen in der Bundeswehr zu hören.

Frau Westig, aktiv im pflegepolitischen Bereich, kam gut vorbereitet und offen zu dem Gespräch. Sie informierte sich im Voraus über die Kampagne und hatte sich ebenfalls bereits mit Kolleg*innen dazu ausgetauscht. Es herrschte eine freundliche Atmosphäre, in der miteinander über die verschiedenen Positionen diskutiert wurde. Obwohl es unterschiedliche Meinungen zu dem Thema gab, herrschte in einigen Bereichen auch Übereinstimmung – So waren sich beispielsweise alle einig, dass der Pflegebereich mehr Investitionen braucht.

Wir danken Frau Westig und Herrn Limbach für die Einladung und das Gespräch!

+++ Kampagnenmonat Juni: Mach mit und werde aktiv! +++ Kampagnenarbeit in Zeiten von Corona +++ 

Liebe Leserin, lieber Leser,
heute erhältst du den vierten Newsletter der Kampagne „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“!

Wir möchten die Gelegenheit nutzen und dich über folgende Themen informieren:

  1. Kampagnenmonat Juni: Mach mit und werde aktiv!
  2. Kampagnenarbeit in Zeiten von Corona

Viel Spaß beim Lesen!
Mit freundlichen Grüßen

Sarah Gräber, Campaignerin

1. Kampagnenmonat Juni: Mach mit und werde aktiv!
Gemeinsam mit Dir und vielen weiteren Aktiven wollen wir im Juni über unser Anliegen informieren und aktiv werden. Bist Du dabei? Nur gemeinsam können wir es schaffen, dass das Thema der Rekrutierung von minderjährigen Soldatinnen und Soldaten in die Öffentlichkeit getragen wird und diese Rekrutierungspraxis der Bundeswehr endlich verboten wird.

Die Kampagne plant folgende Aktivitäten und lädt herzlich zum mitmachen und weitere Aktionen ein:

Ab 1. Juni werden wir täglich Fotos von Einzelpersonen auf unserer Homepage und in den sozialen Medien veröffentlichen, die uns in ein paar Worten sagen, warum sie unser Ziel unterstützen, die Rekrutierung Minderjähriger zu beenden. Schicke uns also gerne ein Bild und ein kurzes Statement oder poste selbst unter dem Hashtag #unter18nie auf Facebook, Instagram oder Twitter.

Den 6. Juni erklären wir zum Petitionstag, an dem wir besonders viele Unterschriften für unser Anliegen sammeln wollen. Wie viele neue Unterzeichner können wir an einem Tag sammeln?

Am 13. Juni wollen wir aktiv werden und haben diesen Tag zum „Tag der minderjährigen Bundeswehrsoldat*innen“ auserkoren.

Am 20. Juni kannst du in unseren ersten Podcast reinhören.

Zum Abschluss veranstalten wir am 27. Juni einen Video-Talk mit Michael Schulze von Glaßer (DFG-VK) zum Thema Werbemaßnahmen der Bundeswehr.

Weitere Aktivitäten erwünscht
Wir freuen uns über jeden Info-Stand, den ihr organisiert, um auf die Kampagne und die skandalöse Rekrutierungspraxis der Bundeswehr aufmerksam zu machen. Die dafür nötigen Material-Pakete mit Bannern, Flyern, Aufklebern, Fact Sheets und einem großen Pappaufsteller könnt ihr auf unserer Homepage bestellen. Bitte schickt uns Eure Aktionsbilder oder postet sie mit dem #unter18nie. Außerdem sind wir euch dankbar für jede Unterschrift, die ihr für uns sammelt – natürlich mit dem nötigen Mindestabstand

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Das Aktionspaket kann unter dem Menüpunkt „Material“ bestellt werden.

Zudem lohnt es sich, sich mit den Werbevideos der Bundeswehr auseinanderzusetzen und sie zahlreich kritisch zu kommentieren und zu hinterfragen. Sie sollten auf keinen Fall einfach so stehen gelassen werden!

In welcher Form auch immer du dich beteiligen wirst: Du trägst damit deinen Teil zur Beendigung der Rekrutierung Minderjähriger bei! Vielen Dank dafür!

Weitere Infos erhätst du direkt hier auf unserer Webseite.

 


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2. Kampagnenarbeit in Zeiten von Corona

Unser letzter Newsletter ist schon eine ganze Weile her – und das hat natürlich einen Grund: Corona! Anfang März hätte wohl kaum jemand von uns gedacht, wie sich dieses Jahr entwickeln würde. Und auch auf unsere Kampagne hat die Situation Einfluss genommen, so dass wir den Kampagnenmonat Juni etwas umgestallten mussten. Wie soll man etwas planen, wenn man nicht weiß, wie die Situation in zwei bis drei Wochen aussieht? Trotz aller Schwierigkeiten haben wir die Zeit gut genutzt und im Hintergrund viel gearbeitet und vorbereitet, damit wir jetzt wieder richtig durchstarten können – wenn auch etwas anders als zuvor.

Gezielte Corona-Werbung der Bundeswehr
Intern hat sich unsere Kommunikation verändert. Anstatt unseres Treffens in Frankfurt Anfang Mai, haben wir uns in einer Video-Konferenz zusammengefunden. Thema war unter anderem die aggressive Corona-Werbung der Bundeswehr

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Auch virtuell hatten wir ein produktives Treffen.

Zurzeit werden gezielt Minderjährige mit personalisierten Postkarten angeschrieben, um mit viel Eigenlob auf die neuen Aufgaben der Bundeswehr in Zusammenhang mit Corona hinzuweisen.

Spannende Informationen hierzu findest du bei der Informationsstelle Militarisierung unter
http://www.imi-online.de/2020/05/04/bundeswehr-per-corona-auf-rekrutinnenfang/

Wir haben bereits selber an einer Postkarte gearbeitet, mit der Jugendliche Einspruch erheben können bei ihrem Einwohnermeldeamt, damit ihre Daten nicht an die Bundeswehr weitergegeben werden. Sobald die Postkarte gedruckt ist und bestellt werden kann, melden wir uns!

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PS:
Wir freuen uns, wenn es Dir möglich ist, die Kampagne mit einer Spende zu unterstützen. Besonders für Erstellung von Materialien und die Durchführung von Aktivitäten brauchen wir finanzielle Unterstützung. Bitte überweise Deine Spende auf folgendes Konto:

Förderverein Frieden e.V. – Sonderkonto für die Kampagne „Unter 18 nie!“
DE08 | 4306 | 0967 | 4041 | 8604 | 03
Stichwort: Unter18nie

Oder spende online per Bankeinzug oder PayPal über die Webseite des Kampagnenbüros Netzwerk Friedenskooperative:

 

[https://www.friedenskooperative.de/spende-unter18nie]


Ganz herzlichen Dank!

Hinweis: Der Förderverein Frieden e.V. stellt am Anfang des Folgejahres eine steuerabzugsfähige Spendenbescheinigung aus.

 „Keine Minderjährigen in der Bundeswehr!“ – Mach mit!

Im Juni veranstalten wir einen Informations- und Aktionsmonat. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass die Bundeswehr gezielt um Jugendliche wirbt und jährlich weiterhin Minderjährige als Soldatinnen und Soldaten rekrutiert werden (im Jahr 2019 waren es 1706), obwohl dies zahlreiche Kinderrechte verletzt, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgelegt sind. (Mehr Hintergrundinformationen findest du unter: https://unter18nie.de/hintergrund/ und https://unter18nie.de/hintergrund/publikationen-und-links/.)

Um an dieser Situation endlich etwas zu ändern, wollen wir unser Anliegen mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und damit den Druck auf die Politik erhöhen. Deshalb:

Mach mit beim Kampagnenmonat:

  • Ab 1. Juni veröffentlichen wir täglich Fotos mit Statements in den Sozialen Medien unter dem Hashtag #unter18nie.
    • Schicke uns ein Bild von dir und sage uns, warum Du die Rekrutierung Minderjähriger falsch findest.
    • Poste selber Statements und Fotos mit dem Hashtag. Fotoideen findest Du auf unserer Webseite.
  • Am 6. Juni ist Petitionstag! Mache gezielt auf die Petition, die sich an Annegret Kramp-Karrenbauer richtet, aufmerksam! Wie viele Unterzeichner*innen kannst du für unsere Sache gewinnen?
  • Den 13. Juni haben wir zum „Tag der minderjährigen Bundeswehrsoldat*innen“ auserkoren. Folge unseren Social Media-Kanälen und abonniere unseren Newsletter, um nichts zu verpassen!
  • Am 20. Juni kannst Du in unseren ersten Podcast reinhören, der in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Friedenskooperative entstanden ist.
  • Am 27. Juni veranstalten wir einen Video-Talk zum Thema Werbemaßnahmen der Bundeswehr.
  • Das geht immer:
    • Sammle Unterschriften für die Petition der Kampagne.
    • Werde aktiv und mache mit einer Mahnwache auf die Kampagne und die skandalöse Rekrutierungspraxis der Bundeswehr aufmerksam.
    • Bestelle und verteile Material der Kampagne. Aktionspakete mit Banner, Flyern, Aufklebern, Fact Sheets und einem großen Pappaufsteller schicken wir Dir gerne zu.
    • Unterschreibe und verschicke unsere Postkarte, mit der du die Weitergabe deiner Daten an die Bundeswehr verbietest.
    • Verfolge die Werbung der Bundeswehr auf YouTube kritisch und hinterlasse Kommentare, wenn es etwas zu sagen gibt.

Sei dabei, denn gemeinsam können wir etwas erreichen!



+++ Neue Zahlen zu Minderjährigen in der Bundeswehr +++ Neues Trägerkreismitglied +++ Ankündigung: Aktionsmonat Juni +++

Liebe Leserinnen und Leser,

heute erhaltet ihr den dritten Newsletter der Kampagne „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“! Wir möchten die Gelegenheit nutzen und euch über folgende Themen informieren:
 

  1. Neue Zahlen zu Minderjährigen in der Bundeswehr veröffentlicht
  2. Wir begrüßen unser neues Trägerkreismitglied!
  3. Aktionsmonat Juni – Mach mit und werde aktiv!
  4. Unsere Kampagne in den Medien

Viel Spaß beim Lesen!
Mit freundlichen Grüßen

Sarah Gräber, Campaignerin

1. Neue Zahlen zu Minderjährigen in der Bundeswehr veröffentlicht

Im Jahr 2019 haben 1.706 Minderjährige ihren Dienst bei der Bundeswehr angetreten, das sind sogar noch mehr als im Vorjahr. „Die Bundesregierung sollte endlich die Rekrutierung minderjähriger Mädchen und Jungen als Soldaten stoppen – wie es über 150 Länder weltweit schon getan haben. Denn eine Armee ist kein Platz für Kinder und Jugendliche“, betont Ralf Willinger von unserer Trägerorganisation terre des hommes.

Besonders schockierend ist, dass viele der Jugendlichen auch nach Ablauf ihrer Probezeit noch nicht volljährig waren. Das bedeutet, dass sie in einem oft langjährigen Arbeitsverhältnis stecken, das sie nicht mehr einfach so kündigen können- Und das, obwohl sie minderjährig sind und den Vertrag nie selbst unterschrieben haben. Kann man da noch von der von den Vereinten Nationen geforderten Freiwilligkeit sprechen? Ihr seht: Unsere Arbeit ist wichtiger denn je!

Die Zahlen konnten wir dem vor Kurzen veröffentlichten Bericht des Wehrbeauftragten Hans Peter Bartels entnehmen, der auch Missstände im Umgang mit Minderjährigen bei der Bundeswehr dokumentiert. Er verweist auf zahlreiche Fälle von verbaler und physischer Gewalt. Unter anderem wird beschrieben, dass ein Oberstleutnant einen 17-jährigen Rekruten mit in ein Bordell genommen hat.

Die Zahl der gemeldeten Verdachtsfälle, die auf strafbare sexuelle Übergriffe hinweisen, steigt laut Bericht des Wehrbeauftragten seit fünf Jahren kontinuierlich an und hat sich seit 2015 vervierfacht. Sie verdeutlicht den mangelnden Jugendschutz bei der Bundeswehr. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Dunkelziffer weitaus höher ist. Unsere Kampagne fordert deshalb mehr Transparenz bei Vorfällen dieser Art und eine Informationspflicht, ob Minderjährige betroffen sind. Dies soll auch für andere jugendgefährdende Bereiche gelten wie Unfälle bei militärischen Übungen, Mobbing, demütigende Aufnahmerituale, Traumatisierung und psychische Krankheiten, Alkoholismus, Drogenmissbrauch, Selbstmorde und rechtsextreme Propaganda. Die Bundeswehr beziehungsweise das Verteidigungsministerium veröffentlichen bisher keine expliziten Zahlen oder Berichte über Vorfälle, die minderjährige Soldatinnen und Soldaten betreffen.

2. Wir begrüßen unser neues Trägerkreismitglied!

Wir freuen uns sehr, euch unser neues Mitglied im Trägerkreis vorzustellen: Das Frauennetzwerk für Frieden! Das Ziel des Netzwerkes ist es, eine Kultur des Friedens zu schaffen. Wichtig sind den Mitgliedern gegenseitiger Respekt, konstruktive Konfliktbearbeitung, Ausrichtung auf win-win-Situationen, Völkerverständigung und Versöhnung, sowie zivile Friedensdienste weltweit.

Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit!

3. Aktionsmonat Juni – Mach mit und werde aktiv!

Am 05. Februar haben sich Vertreter unserer Trägerorganisationen zum achten Mal getroffen, um die nächsten Schritte für die Kampagne zu besprechen.

Der Fokus lag auf dem Aktionsmonat im Juni dieses Jahres.

Das wichtigste Ergebnis betrifft die zentrale Aktivität: Am 12. Juni werden wir vor dem Reichstag in Berlin eine Fotoaktion zum Thema Minderjährige in der Bundeswehr geben. Außerdem werden wir eine Pressekonferenz veranstalten.

Aber auch in vielen anderen deutschen Städten wird den ganzen Juni hindurch viel geboten sein. In Stuttgart, Karlsruhe, Bonn, Köln und zahlreichen anderen Orten wird es Infostände und Straßentheater geben. Wenn du dich daran beteiligen möchtest oder du deine Stadt mit auf die Liste setzen lassen willst, melde dich gerne unter info@unter18nie.de!

4. Unsere Kampagne in den Medien
In den letzten Wochen haben erfreulich viele Medien über uns und unser Anliegen berichtet. Darunter der Spiegel, die heute-show, das Satiremagazin Quer, RTL und der WDR. Einige Beispiele findest du hier:


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