Newsletter #3

+++ Neue Zahlen zu Minderjährigen in der Bundeswehr +++ Neues Trägerkreismitglied +++ Ankündigung: Aktionsmonat Juni +++

Liebe Leserinnen und Leser,

heute erhaltet ihr den dritten Newsletter der Kampagne „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in der Bundeswehr“! Wir möchten die Gelegenheit nutzen und euch über folgende Themen informieren:
 

  1. Neue Zahlen zu Minderjährigen in der Bundeswehr veröffentlicht
  2. Wir begrüßen unser neues Trägerkreismitglied!
  3. Aktionsmonat Juni – Mach mit und werde aktiv!
  4. Unsere Kampagne in den Medien

Viel Spaß beim Lesen!
Mit freundlichen Grüßen

Sarah Gräber, Campaignerin

1. Neue Zahlen zu Minderjährigen in der Bundeswehr veröffentlicht

Im Jahr 2019 haben 1.706 Minderjährige ihren Dienst bei der Bundeswehr angetreten, das sind sogar noch mehr als im Vorjahr. „Die Bundesregierung sollte endlich die Rekrutierung minderjähriger Mädchen und Jungen als Soldaten stoppen – wie es über 150 Länder weltweit schon getan haben. Denn eine Armee ist kein Platz für Kinder und Jugendliche“, betont Ralf Willinger von unserer Trägerorganisation terre des hommes.

Besonders schockierend ist, dass viele der Jugendlichen auch nach Ablauf ihrer Probezeit noch nicht volljährig waren. Das bedeutet, dass sie in einem oft langjährigen Arbeitsverhältnis stecken, das sie nicht mehr einfach so kündigen können- Und das, obwohl sie minderjährig sind und den Vertrag nie selbst unterschrieben haben. Kann man da noch von der von den Vereinten Nationen geforderten Freiwilligkeit sprechen? Ihr seht: Unsere Arbeit ist wichtiger denn je!

Die Zahlen konnten wir dem vor Kurzen veröffentlichten Bericht des Wehrbeauftragten Hans Peter Bartels entnehmen, der auch Missstände im Umgang mit Minderjährigen bei der Bundeswehr dokumentiert. Er verweist auf zahlreiche Fälle von verbaler und physischer Gewalt. Unter anderem wird beschrieben, dass ein Oberstleutnant einen 17-jährigen Rekruten mit in ein Bordell genommen hat.

Die Zahl der gemeldeten Verdachtsfälle, die auf strafbare sexuelle Übergriffe hinweisen, steigt laut Bericht des Wehrbeauftragten seit fünf Jahren kontinuierlich an und hat sich seit 2015 vervierfacht. Sie verdeutlicht den mangelnden Jugendschutz bei der Bundeswehr. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Dunkelziffer weitaus höher ist. Unsere Kampagne fordert deshalb mehr Transparenz bei Vorfällen dieser Art und eine Informationspflicht, ob Minderjährige betroffen sind. Dies soll auch für andere jugendgefährdende Bereiche gelten wie Unfälle bei militärischen Übungen, Mobbing, demütigende Aufnahmerituale, Traumatisierung und psychische Krankheiten, Alkoholismus, Drogenmissbrauch, Selbstmorde und rechtsextreme Propaganda. Die Bundeswehr beziehungsweise das Verteidigungsministerium veröffentlichen bisher keine expliziten Zahlen oder Berichte über Vorfälle, die minderjährige Soldatinnen und Soldaten betreffen.

2. Wir begrüßen unser neues Trägerkreismitglied!

Wir freuen uns sehr, euch unser neues Mitglied im Trägerkreis vorzustellen: Das Frauennetzwerk für Frieden! Das Ziel des Netzwerkes ist es, eine Kultur des Friedens zu schaffen. Wichtig sind den Mitgliedern gegenseitiger Respekt, konstruktive Konfliktbearbeitung, Ausrichtung auf win-win-Situationen, Völkerverständigung und Versöhnung, sowie zivile Friedensdienste weltweit.

Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit!

3. Aktionsmonat Juni – Mach mit und werde aktiv!

Am 05. Februar haben sich Vertreter unserer Trägerorganisationen zum achten Mal getroffen, um die nächsten Schritte für die Kampagne zu besprechen.

Der Fokus lag auf dem Aktionsmonat im Juni dieses Jahres.

Das wichtigste Ergebnis betrifft die zentrale Aktivität: Am 12. Juni werden wir vor dem Reichstag in Berlin eine Fotoaktion zum Thema Minderjährige in der Bundeswehr geben. Außerdem werden wir eine Pressekonferenz veranstalten.

Aber auch in vielen anderen deutschen Städten wird den ganzen Juni hindurch viel geboten sein. In Stuttgart, Karlsruhe, Bonn, Köln und zahlreichen anderen Orten wird es Infostände und Straßentheater geben. Wenn du dich daran beteiligen möchtest oder du deine Stadt mit auf die Liste setzen lassen willst, melde dich gerne unter info@unter18nie.de!

4. Unsere Kampagne in den Medien
In den letzten Wochen haben erfreulich viele Medien über uns und unser Anliegen berichtet. Darunter der Spiegel, die heute-show, das Satiremagazin Quer, RTL und der WDR. Einige Beispiele findest du hier:


PS: Folge uns auch auf Instagram, Facebook und Twitter!